In der vergangenen Woche trafen sich Vertreter des Beirats Ü60 mit Vertretern der Grünen, um die besorgniserregende Pflegesituation in Emsdetten zu besprechen. An dem Treffen nahmen seitens des Beirats der Vorsitzende Josef Teupe, die stellvertretende Vorsitzende Helga Reckenfelderbäumer und Franziska Kossel teil. Die Grünen wurden durch den Sprecher Josef Berkemeyer, Nina Lüttmann und Peter Ahaus vertreten.
Josef Teupe eröffnete die Gesprächsrunde mit einem Rückblick auf das Positionspapier des Beirats, das im Juni auf dem Wochenmarkt verteilt und positiv aufgenommen wurde.
Die anschließende Diskussion offenbarte schnell die alarmierende Situation: Fehlende Pflegekräfte und unzureichende Bewerberzahlen führen zu einer immensen Belastung der bestehenden Pflegekräfte.
Helga Reckenfelderbäumer, brachte in die Diskussion einen möglichen Rechtsanspruch auf einen Pflegeplatz, analog zur Kita- und Schulbildung ein.
Auch die räumliche Situation in Emsdetten wurde kritisch betrachtet. Nina Lüttmann von den Grünen wies darauf hin, dass die Quote von 40% für den sozialen Wohnungsbau in Emsdetten angestrebt sei, aber immer auch die Barrierefreiheit des Wohnraumes berücksichtigt werden müsse.
Ein weiteres zentrales Thema war die kommunale Vorsorge, wobei der Beirat auf die rechtliche Grundlage des §8 SGB verwies. Franziska Kossel unterstrich Wunsch nach der Notwendigkeit, dass sich die Kommunen stärker in die Pflegeplanung einbringen sollten.
Die Grünen brachten in die Diskussion Beispiele erfolgreicher Projekte ein, darunter das Mehrgenerationenhaus in Warendorf, welches als Modell für ähnliche Initiativen in Emsdetten dienen könnte. Hier kam der Wunsch des Beirates auf, dieses Modell weiter zu thematisieren. Auch der Aspekt des Service Wohnen bzw. Betreuten Wohnens sollte nicht außer Acht gelassen werden, um eine stationäre Aufnahme hinauszuzögern.
Abschließend forderten alle Teilnehmer konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Pflegesituation, einschließlich einer engeren Zusammenarbeit mit der Stadt Emsdetten, den Pflegeeinrichtungen und den politischen Gremien. „Es muss jetzt gehandelt werden, bevor der Pflegenotstand weiter eskaliert“, fasste Josef Berkemeyer die gemeinsame Einschätzung aller zusammen.