Dialog statt Missverständnisse – Statement zum geplanten Kälberstallneubau

Die Fraktion der Grünen Emsdetten hat sich seit Bekanntwerden kritisch mit dem geplanten Neubau eines Kälberstalls in der Nähe eines Wohngebiets auseinandergesetzt. Die Genehmigung für das Bauvorhaben wurde vom Kreis Steinfurt erteilt, nachdem alle notwendigen Voraussetzungen erfüllt worden waren. Während des gesamten Genehmigungsverfahrens war die Emsdettener Politik jedoch nicht involviert oder informiert – ein Umstand, der bei einem so sensiblen Projekt unbedingt notwendig gewesen wäre. 

Die Emsdettener Grünen möchten nun zunächst Gespräche mit dem landwirtschaftlichen Familienbetrieb führen, der ja Bauherr ist. Ziel dieser Gespräche ist es, Missverständnisse aufzuklären, einen besseren Informationsstand zu bekommen und so die Diskussion zu versachlichen. Der landwirtschaftliche Ortsverband hat bereits eine entsprechende Stellungnahme abgegeben. „Wir halten in diesem Zusammenhang ein weiteres Aufheizen der öffentlichen Diskussion für unsinnig, da der landwirtschaftliche Betrieb rechtmäßig handelt mit dem Ziel, die Zukunft seines Hofes für die kommenden Generationen zu sichern“ betont Fraktionsmitglied Martin Burholt, der selbst Landwirt mit eigenem Hof in Veltrup ist. 

Gesprächsthema sollte aus Sicht der Grünen – neben der Gewährleistung einer nachhaltigen Landwirtschaft – eine Planung sein, die sowohl das Tierwohl als auch die Interessen der Anwohner und den Schutz von Natur und Bodenqualität berücksichtigt. 

„Natürlich wünschen sich viele Verbraucher eine Landwirtschaft wie vor 50 Jahren, mit kleinen Viehbeständen und Direktvermarktung. Doch das ist, wie in vielen anderen Bereichen unseres Lebens, heute kaum noch möglich“, so Josef Berkemeyer, Fraktionssprecher der Grünen. „Es ist nun unter anderem wichtig zu klären, wie die Tiere gehalten und versorgt werden, wie die Anwohner vor Emissionen und Geruch geschützt werden und wie die Qualität von Boden und Grundwasser gewährleistet werden kann. In diesen Fragen ist das Fachwissen der Landwirte gefragt und wir suchen daher das Gespräch, bevor es zu falschen Einschätzungen und Bewertungen kommt.“