Lesung mit MdB Jan-Niclas Gesenhues

Wie können wir dem Umwelt- und Naturschutz einen höheren Stellenwert auf der politischen Agenda geben? Diese Frage stellte Jan-Niclas Gesenhues am vergangenen Dienstag den Gästen seiner Lesung in der Stadtbibliothek Emsdetten – und hatte konstruktive Vorschläge mit im Gepäck. Seiner Einladung waren über 50 Personen gefolgt, die sich im Verlauf der Lesung in eine lebhafte Diskussion unter anderem zum Thema Landwirtschaft, Ressourcenverbrauch und Kreislaufwirtschaft einbrachten.

Wie Jan-Niclas Gesenhues in seinem neuen Buch “Offensiver Umweltschutz” beschreibt, könne der Umwelt- und Naturschutz nur zusammen gemeinsam mit Wirtschaft, Gesellschaft und Politik gemacht werden. Insbesondere das Verhältnis von Landwirtschaft und Naturschutz sorgte am Abend der Veranstaltung für intensive und diverse Diskussionen. Ist die Landwirtschaft einer der Hauptverursacher für die Biodiversitätskrise? Bemühen sich die Landwirtinnen und Landwirte genug, um einen Wandel hin zu einer ökologisch verträglichen Bewirtschaftung zu vollziehen und somit die Natur zu schützen? Diese Fragen wurden kontrovers diskutiert. So stellte der Autor heraus, dass wir uns klarmachen müssen, dass ein intaktes Ökosystem die Lebensgrundlage für unseren Wohlstand darstellt. Die Natur versorgt uns mit Arzneimitteln, Baustoffen, sauberer Luft zum Atmen und ist ein natürlicher Klimaschutz.

Doch wie können wir den Umwelt- und Naturschutz stärker in der Öffentlichkeit verankern? Für den Grünen Bundestagsabgeordneten und parlamentarischen Staatssekretär im Umweltministerium liegt ein möglicher Lösungsweg klar auf der Hand: Die Bewegung muss raus aus der Nische und rein in den gesellschaftlichen Mainstream. Und dies kann zum Beispiel geschehen, indem überraschende Verbündete für den Umwelt- und Naturschutz gewonnen werden, die dafür sorgen, dass politische Beschlüsse von einer breiten Masse mitgetragen werden. Beispielhaft nannte Gesenhues etwa, dass Naturschutz nicht allein durch Ehrenamtliche gestemmt werden kann – wir brauchten die breite gesellschaftliche Masse, die auch einen andere Herangehensweise an das Thema Naturschutz auszeichnet und so die Themen in die Öffentlichkeit tragen. Zudem müssten mehr Naturschützerinnen in die Politik, um das fachliche Know-How in politischen Entscheidungsprozesse integrieren zu können.

Die Notwendigkeit zur Diskussion wurde auch nach der Lesung deutlich: Viele Gäste unterhielten sich angeregt bei einem Glas Wein über die zuvor diskutierten Themen weiter. Jan-Niclas Gesenhues zog ein durchweg positives Fazit dieser Veranstaltung: “Jede Lesung ist anders, aber immer wieder bereichernd! Ich freue mich, auch in meiner Heimatstadt Emsdetten mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern über meine Erfahrungen ins Gespräch zu kommen!“