Die Stadtverwaltung hat mit einer Vorlage eine erste solide Basis für die weitere Entwicklung von Wohnbauflächen am westlichen Stadtrand vorgelegt. Wir haben in unserem Antrag „Zukunftsfähig wohnen“ nun richtungsweisende Vorschläge gemacht um die Stadtentwicklung zukunftsfähig zu gestalten und dabei die sozialen und ökologischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu meistern.
Einige Stichworte dazu:
Nachhaltig und sozial gerecht
– Die Entwicklung von Wohnraum soll so nachhaltig wie möglich geschehen
– Es sollen keine Grundstücke mehr ohne die Verpflichtung zur Bebauung innerhalb von fünf Jahren nach Grunderwerb vergeben werden
Bau- und Wohnformen
– Um mit den begrenzten Flächen gut zu haushalten sollen die verfügbaren Flächen effizient genutzt werden. Dabei sollen insbesondere verdichtete Einfamilienhäuser und Mehrparteienhäuser mit entsprechender Geschossigkeit eine zentrale Rolle einnehmen.
– Konkret soll die Aufteilung der Baugrundstücke wie folgt aussehen: 25% Flächenanteil für Einfamilienhäuser, 40% für verdichtete Einfamilienhäuser und 35% für Mehrfamilienhäuser. Damit stünden zwei Drittel der Gesamtfläche für den Bau von Einfamilienhäusern zur Verfügung.
Grundstücksgrößen
– Die Grundstücksgrößen sollten in einem angemessenen Verhältnis zum städtischen Raum stehen und eine kompakte Gesamtstruktur ermöglichen. Deshalb schlagen wir maximale Grundstücksgrößen vor, z.B. 450 Quadratmetern für freistehende Einfamilienhäuser.
Eigentum und Miete
– Das neue Entwicklungsgebiet soll eine breite Zielgruppe, also sämtliche Lebensentwürfe attraktiv sein und deshalb auch Wohnformen zur Vermietung vorweisen. Durch die Einbindung von Wohnungsbaugesellschaften und privaten Investoren möchten wir daher mindestens 30% geförderten Wohnraum erreichen.
Energie
– Bei der Energieversorgung soll auf dezentrale Energieerzeugung und regenerative Energiequellen gesetzt werden. Möglichkeiten zur verpflichtenden Nutzung von Sonnenenergie sollen geprüft werden. Die Einsparung von CO2 muss im Vordergrund stehen.
– Bei der Wärmeversorgung stehen Erdwärme und Nahwärme im Fokus.
Ökologie und Ökonomie
– Im Stadtgebiet soll ein klimagerechtes Entwässerungskonzept realisiert werden.
– Die verwendeten Baustoffe sollten ökologisch und recycelt sein.
– Neben Solaranlagen sollen auch für Formen der Dachbegrünungen optimale Voraussetzungen geschaffen werden.
Mobilität und Verkehr
– Eine gute Anbindung an den ÖPNV und das Radwegenetz, sowie Car-Sharing-Standorte und ein Lastenrad-Verleih-System, ergänzt von einer gut ausgebauten E-Lade-Infrastrukttur sollen umweltschädlichen Individualverkehr reduzieren.
– Fuß- und Radverkehr soll eine gleichberechtigte Teilhabe eingeräumt werden.
Modellprojekt
– Ein Teil der Wohngebietsfläche West soll zum Modellprojekt für ökologische Siedlungsentwicklung werden, das eine Vielzahl unserer Ideen verbindet und realisiert.
– Durch einen städtebaulichen Wettbewerb kann ein solches Modellprojekt innovativ und modern entwickelt werden und Emsdetten beispielhaft mit Signalwirkung über die Stadtgrenzen hinaus vorangehen.
Auf den Punkt gebracht:
Wir möchten mit diesem Antrag und den konzeptionellen Überlegungen, die durch die Zusammenarbeit vieler Beteiligter entstanden sind, unseren Beitrag zu einer Stadtentwicklung für Emsdetten leisten, die Antworten auf die sozialen und ökologischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts liefern kann.
Hier der Antrag als Ganzes: Antrag_GRÜNE_Entwicklung_Stadtgebiet_West_20210528