Bei der zweijährlich durchgeführten bundesweiten Befragung des ADFC zum Radfahren in deutschen Städten konnte sich Emsdetten Platz 36 von 415 Kommunen in der Größenklasse 20.000 bis 50.000 EinwohnerInnen sichern. Im NRW-Vergleich bedeutet dies Platz 15 von 116 Teilnehmenden. Dabei erhielt Emsdetten die Gesamtnote 3,5, was einem ‚noch befriedigend‘ entspricht. Die Anzahl der abgegebenen Meinungsbilder ist mit weit über 300 Befragten überdurchschnittlich hoch und kann damit als repräsentativ gelten.
Josef Berkemeyer (Grüne) als Vorsitzender des städtischen Ausschusses für Klima, Umwelt und Mobilität sieht die Platzierung vorsichtig positiv: „Die Zugehörigkeit zu den besten zehn Prozent im Jahr 2020 ist ein solides Ergebnis für Emsdetten, das aber gleichzeitig Ansporn für Politik und Stadtgesellschaft sein muss, noch mehr zu tun. Es gibt deutlich Luft nach oben.“
Im Vorjahresvergleich habe Emsdetten seit der ersten Teilnahme 2014 (Note 3,1) über die Jahre leicht nachgelassen. „Ich denke aber, wir sind jetzt mit ersten Planungen für Fahrradstraßen, mit vielen guten Ideen aus Bürgerschaft und Politik, und nicht zuletzt unterstützt durch das neue Fahrradgesetz in NRW in der Lage, diesen Trend umzukehren“, so Berkemeyer.
Die Einzelauswertung für Emsdetten ist umfangreich. Nach erster Durchsicht des Papiers formuliert Grünen-Fraktionssprecher Christian Sorge klare Ziele: „Wir werden die Detailergebnisse in unserer Arbeitsgruppe Mobilität weiter analysieren. Die ADFC-Befragung ist eine fundierte Ausgangsbasis um zielgerichtet Verbesserungen für den Radverkehr zu erreichen, sei es für Radwege vor Ort, bessere und sicherere Abstellmöglichkeiten für Räder in der Stadt und am Bahnhof, und auch für eine noch bessere Verknüpfung von Rad und Schiene.“
Es gäbe noch viele kritische Punkte und Strecken im Stadtgebiet. „Die Borghorster Straße ist im innerstädtischen Bereich ein Beispiel für in der Umfrage eingeforderte Verbesserungen: Der Radweg ist zu schmal, ist schlecht in der Wegeführung, und es gibt nur wenig Akzeptanz oder Toleranz für Radfahrende, die auf der Landesstraße im Verkehr mitfließen wollen“ hebt Sorge ein Beispiel heraus. Das fraktionsübergreifend beschlossene integrierte Mobilitätskonzept für Emsdetten müsse hier Lösungen aufzeigen.
Nun sei es an der Zeit für Lobbyarbeit im positiven Sinne, nämlich für das Fahrrad: „Gut, mit Oliver Kellner einen Bürgermeister zu haben, der sich aus Überzeugung für das Radfahren stark macht. Denn Radverkehr braucht Rückenwind“ so Sorge. „Ich bin überzeugt, dass wir alle gemeinsam die Ampel auf Grün schalten können, für besten Radverkehr in Emsdetten!“